Kanalortungen werden durchgeführt, wenn Unklarheit über den Verlauf der Abwasserleitungen und Kanalrohre besteht. Dies ist häufig bei älteren Häusern der Fall, deren Baupläne im Laufe der Jahre irgendwann verloren gegangen sind. Öffentliche Kommunen geben Kanalortungen auch auf Arealen in Auftrag, auf denen Häuser abgerissen wurden und später Neubauten errichtet wurden. Hier ist ebenfalls oft nicht klar, wo die alten Abwasserkanäle verlaufen.
Warum Kanalortungen durchgeführt werden müssen
Der deutsche Erdboden ist von unzähligen Abwasserleitungen durchzogen, die zum Teil schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel haben und längst in Vergessenheit geraten sind. Werden nun zum Beispiel für ein Neubauprojekt Tiefbauarbeiten zur Unterkellerung durchgeführt, kann es leicht passieren, dass die Bauarbeiter auf alte problematische Leitungen stoßen. Kanalortungen können dies verhindern, denn so werden vorhandene Leitungen vorab schon kartiert. Dies ist besonders wichtig für private Grundstückseigentümer, wenn sie beispielsweise den Keller ausbauen oder im Garten einen Swimming Pool anlegen möchten. Werden dabei aus Versehen die eigenen Abwasserleitungen beschädigt, kann die Wasserversorgung für mehrere Tage gestört sein.
Wie werden Kanalortungen durchgeführt?
Auf privaten Grundstücken wird der Fachmann eine spezielle Sonde mit einem GPS-Sender (und meist mit einer Kamera) in die Hauptabwasserleitung einführen. Der Zugang befindet sich in der Regel im Keller. Die Sonde wird dann durch die Leitung bis zum Anschluss an die öffentliche Kanalisation geführt und funkt dabei permanent GPS-Daten an einen Bildschirm über der Erde. Der Fachmann kann so den genauen Verlauf der Abwasserleitung einschließlich der Tiefe vermerken. Anhand der Kanalortungen können die Architekten und Ingenieure ihre Tiefbaupläne dann ggf. anpassen.